Da man immer wieder von Akku-Problemen hört, beziehungsweise von durchgebrannten Verdampfern der Zigarre, möchte ich hier meine Gedanken dazu beitragen:

Bei den Akkus handelt es sich um LiIon-Akkus, die es grundsätzlich in 2 Ausführungen gibt: Nennspannung 3,6V und Ladeschlußspannung von 4,1V, sowie Nennspannung 3,7V und Ladeschlußspannung von 4,2V. Bereits geringstes Überladen kann für die Akkus tödlich sein. Da gerade bei den billigen Ladegeräten aus China davon ausgegangen werden muß, dass diese schlampig abgeglichen sind, muss der Akku spätestens beim aufleuchten der grünen Lampe SOFORT aus dem Ladegerät entfernt werden um Schäden zu vermeiden.

Die Akkus der Zigarre scheinen die Größe einer AAA-Batterie zu haben, sind jedoch 1mm kürzer: Der Typ ist 10430, die AAA-Größe wäre 10440. Wenn jetzt gängige LiIon-10440-Akkus als Ersatz verwendet werden, sind diese 1mm zu lang. Diese werden 1mm tiefer in die Zigarre hineingedrückt und je nach Modell und vorhandener Luft kann dass gutgehen, aber auch einen Kurzschluß verursachen. Durch diesen wird dann entweder der Akku oder das Rauchgerät beschädigt.

Die 10430-Akkus der Zigarren haben eine Kapazität von ca. 350 mAh, während die 10440er Akkus in Kapazitäten von 500 mAh erhältlich sind. Das spricht erst einmal für die 10440er-Akkus, jedoch haben die nicht nur eine größere Kapazität, sondern können auch einen höheren Strom liefern.
Wenn jetzt beim Design der Elektronik der Zigarre gespart wurde, ist man davon ausgegangen, dass der Akku ja ohnehin nicht mehr als z.B. 1A Strom liefern kann. Wenn der Verdampfer jetzt so ausgelegt ist, dass er gerade so 1A Strom verträgt, geht mit dem Original-Akku alles gut. Nehme ich jetzt aber den leistungsstärkeren Ersatzakku, dann fließen plötzlich, sagen wir mal 1,4A Strom. Damit wird der Erhitzer dann überlastet und spätestens wenn die Flüssigkeitskühlung durch das Liquid im Depot fehlt, also wenn das Depot fast aufgebraucht ist, brennt er durch.

Ich kenne nicht die blauen Akkus für die Zigarre, aber meine LiIon-Akkus, die ich für Taschenlampen benutze, haben die Bauform 10440 und sind blau und leicht erhältlich.

Fazit:
Immer die Original-Akkus benutzen, ansonsten peinlichst auf die Größe und die Kapazität achten und die Akkus immer rechtzeitig aus dem Ladegerät herausnehmen.

AAA ist eine Bauform und je nach verwendeter Chemie der Zelle kann die Spannung bei 1,2V und 3,7V schwanken.

Das Hauptproblem ist, dass die für uns interessanten LiIon-Akkus sehr empfindlich gegenüber Tiefentladung und Überladung sind. Die Reaktion des Akkus auf solche Fehlbehandlung reicht von

"ich glaub mir wird schlecht" - begleitet von einem langsamen oder schnellem Tod desselbigen bis hin zu
"gleich geh ich in die Luft" - mit entsprechenden Feuer- und Raucheffekten.

Die bei uns erhältlichen Handy- und Notebook-Akkus bekommen daher von der Industrie einen eigenen Leibwächter zur Seite gestellt, der in Form einer Schutzschaltung fest im Akkupack eingebaut ist.
Bei den kleinen Akkus für die Zigarre ( Bauform einer Microzelle, AAA ) ist der Durchmesser für eine solche Schutzschaltung zu klein. Diese Zellen werden daher nur ungeschützt gefertigt und werden in Europa aus Gründen der Produkthaftung nicht im Einzelhandel angeboten.

Beim Akkusterben ist der Verursacher fast immer der Verbraucher, jedoch kann dieser dafür nicht verantwortlich gemacht werden, da die technischen Hintergründe dem Verbraucher nicht bekannt sind und ein Fehlbedienungsschutz für die von uns verwendeten Akkus zur Zeit mit vertretbarem Aufwand nicht machbar ist.

Die Lösung wäre ein Verzicht auf Wechselakkus. Dann hat man Platz um in der Zigarre zusätzliche Schutzschaltungen einzubauen und würde die komplette Zigarre an ein Ladegerät anstöpseln. Man braucht dann allerdings 2-3 Rauchgeräte um kontinuierlich qualmen zu können....

Elektronik ist seit 30 Jahren mein Hobby und ich habe einige Sachen mit LiIon-Akkus entwickelt. Von daher bin ich recht fit auf dem Gebiet. Ich habe unter anderem einige elektronischen Lösungen im Bereich der Zauberkunst entwickelt. Das fällt ja schon fast in unseren Bereich. Eine Zigarre, die nicht brennt, aber qualmt ist für die meisten ja schon so was wie Zauberei......

Das modden der elektronischen Zigarre/Zigarette, um diese zuverlässiger zu machen, ist jedoch vermutlich in erster Linie ein mechanisches Problem. Ohne Spezial-Ausstattung ist da sicher nicht viel zu machen. Aber nach einem zuverlässigem Ladegerät oder nach Möglichkeiten der Schnelladung könnte man sich ja mal umschauen....